Der 408 und der 408X von Brother sind zwei frühe Taschenrechner mit dem
gleichen Leistungsumfang (acht Stellen, arithmetische Grundfunktionen und
Konstantenautomatik) aus den Jahren 1972-1974. Während der 408 noch ein
ziemlich ziegelsteinartiges Gebilde ist, wirkt der jüngere 408X schon etwas
handlicher.
Vom 408 gibt es zwei Varianten, wir nennen sie A und B, die sich von
außen nur am Gewicht und am Typenschild unterscheiden lassen. Ferner
gibt es einen 408AX mit anderer Versorgungsspannung.
408 (A) schwarzes Typenschild
408 (B) rotes Typenschild
408X
408AX
Jahr
1972
1973
1974
L⋅B⋅H (cm)
17 ⋅ 10,5 ⋅ 5,5
15 ⋅ 9 ⋅ 4
Gewicht (g) mit Batterien
581
533
380
Spannung (V)
7,2
7,5
Leistungsbedarf (W)
1,8
Empfohlene Netzteile
4081
4081 / 4082
4081 / 4082 / 4083
4084 / 4085 / DC730
Preis (DM) ohne Mwst.
448,65
268,47
Interessanterweise rechnet der 408 schneller – Ergebnisse von
Multiplikationen und Divisionen erscheinen hier fast unmittelbar. Dem
408X hingegen kann man beim Multiplizieren und Dividieren zusehen. Es
dauert bei ihm wesentlich länger, und es huschen dabei allerlei
Ziffern über die Anzeige.
Die Modelle 408 und 408X haben die gleiche Tastenanordnung und beide
eine Digitron-Anzeige. Die des 408 besteht aus einzelnen Röhren, die
ein zusätzliches kleines Segment haben, das nur beim Anzeigen der
Ziffer 4 benutzt wird. Der 408 hat links eine zusätzliche Röhre zur
Fehler- und Vorzeichenanzeige. Die Anzeige des 408X besteht nicht aus
Einzelröhren, sondern aus einem Block von acht Ziffern. Fehler und
Vorzeichen stellt er durch eine quer darüberliegende zusätzliche
Röhre dar.
Da der 408 mit dem schwarzen Typenschild (Variante A) etwas schwerer
ist als der mit dem roten (Variante B), und da auf dem roten
Typenschild zusätzlich das Netzteil 4082 erwähnt wird, darf man
annehmen, daß die Variante B jünger ist:
Beim 408 sind die Akkus von außen nicht zugänglich. Der 408X hingegen
hat ein Akkufach mit Schiebeklappe:
Bevor wir zum Innenleben der Rechner kommen, noch ein paar Worte zu
den Netzteilen. Es gibt drei Modelle mit den gleichen elektrischen
Daten: Das 4081 und das 4082 gehören zum 408, das 4083 zum 408X. Alle
drei liefern 7,2 V / 250 mA und haben den gleichen Stecker, sind also
austauschbar. Wie bei den Rechnern sind auch bei den Netzteilen die
neueren Modelle kleiner und leichter:
4081
4082
4083
4084
4085
L⋅B⋅H (cm)
?
10,5 ⋅ 6,5 ⋅ 5
8 ⋅ 5 ⋅ 4
?
?
Gewicht (g) mit Kabeln
?
385
335
?
?
Die rückwärtige Gehäusehälfte des 408 ist mit nur einer Schraube
befestigt. Innen sieht man auf einen Blick, daß die beiden Varianten
A und B unterschiedlich aufgebaut sind. Bei Variante A schaut man auf
die Lötseite einer Platine, bei Variante B auf die
Bestückungsseite. Der über ein zweiadriges Kabel mit Steckverbindung
angeschlossene Akkupack ist jeweils der gleiche.
Die gesamten Innereien lassen sich nach dem Lösen zweier weiterer
Schrauben als Block aus dem Gehäusevorderteil herausnehmen. Sie
bestehen bei Variante A aus drei, bei Variante B aus zwei
übereinanderliegenden Ebenen.
Zuoberst sitzt in jedem Fall die Tastaturplatine. Die von Variante A
hat die Nummer BP-133-4 und ist über eine Steckverbindung an die
untere der drei Platinen angeschlossen. Die von Variante B nennt sich
BP-2004-1 und ist mittels gelöteter Kabel mit der anderen Platine
verbunden. Die Tasten arbeiten jeweils mit Magnetkontaktschaltern.
Im 408X ist nur eine Platine. Die Bestückungsseite weist zur
Rechnerrückseite. Auf der Lötseite sind unter zwei Gummimatten die
Tastenkontakte angebracht. Ferner ist hier die Anzeige, eine ISE DP88F,
aufgelötet.
Auf der Bestückungsseite findet man neben einem Hitachi HD3276P einen
HD3253P, drei Texas Instruments TM4352P und ein Rohm BA 602. Das ist
die gleiche Ausstattung wie im Prinztronic C40 oder Privileg CX800.
Jetzt zur Elektronik des Brother 408. Bei Variante A gibt es unter der
Tastaturplatine zwei weitere Platinen. Die mittlere, deren
Bestückungsseite nach unten weist, heißt BP-132-1. Sie enthält
hauptsächlich Transistoren und Widerstände, vermutlich zur Ansteuerung
der Anzeige. An ihr ist die kleine Platine BP-134-1 mit den
Digitron-Röhren befestigt. Es sind acht Stück ISEDEN itron DG8F oder
DG8F3 (Ziffernstellen) und eine ISEDEN itron SP8B (Symbolstelle). An
der Platine BP-132-1 ist die untere Platine mit der Bezeichnung
BP-131-1 seitlich mit einer Reihe von Drähten angelötet. Auf dieser
Platine sitzt der Rechnerbaustein Texas Instruments TMS0105ANC sowie
mehrere Transistoren und verschiedene andere diskrete Bauteile.
Variante B benutzt die gleichen Digitron-Röhren wie Variante A. Hier
gibt es unter der Tastatur nur eine weitere Platine, genannt
JCI-1EC-3, deren Bestückungsseite man sieht, wenn man den Rechner
öffnet. Auf ihr sitzt als Rechnerbaustein ein Texas Instruments
TMS0105BNC, flankiert von vier Mitsubishi M58212 9154 und zwei M58212
0410. Die mehr als 40 Transistoren von Variante A sind hier also
durch sechs integrierte Schaltkreise ersetzt worden.
Der PRO-CAL 408 von Nigel Tout.
Der PRO-CAL 408 bei Serge Devidts.
Der PROCAL 408X bei Serge Devidts.
Der PROCAL 408AX bei Serge Devidts.
Brother-Rechner im Dentaku-Museum. Außerdem der Tiger DC-8SA,
augenscheinlich nichts anderes als ein PROCAL 408AX.
Ein weiterer Tiger DC-8SA.